Wahlhausen im Werratal

   • Unsere Kirche / Zustand bis 1989


Zustand der Kirche bis 1989
Kirche im baufelligen Zustand
Aufgrund der Reparaturbedürftigkeit des Gebäudes, vor allem an Dach, Turm und Fenstern, fand der letzte Gottesdienst bis vor der Wende im Herbst 1976 statt. Das lag in erster Linie an der politischen Entwicklung nach dem zweiten Weltkrieg und der damit verbundenen Enteignung und Vertreibung der Familie von Hanstein in den Westen Deutschlands, wonach die Eigentümerschaft der Kirche an den Staat überging.
1979 beschließt der Gemeindekirchenrat den endgültigen Auszug mit allem ihm gehörenden beweglichen Besitz.
 
Glockenturm im Pfarrgarten

Die beiden Glocken wurden aus dem einsturzgefährdeten Kirchturm genommen und im Pfarrgarten in ein Läutegestell gehängt. Vorher mussten sie noch in der Glockengießerei Schilling in Apolda repariert werden. Dabei wurde der Gemeinde geraten, zur Vervollständigung des Geläutes eine dritte Glocke gießen zu lassen. Die Gemeinde sammelte dafür das Geld.

Als Glockeninschrift wurde das Bibelwort gewählt:

"Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen und den
glimmenden Docht wird er nicht auslöschen"
(Jesaja 42,3)

 
Der bauliche Zustand der Kirche verschlechterte sich weiterhin sehr, die ersten morschen Fenster stürzten in den Innenraum. Erst seit 1986 wurden notwendige Sanierungsmaßnahmen durch die staatliche Denkmalpflege  an Turm und Fenstern durchgeführt. Dies war sehr wichtig für die Erhaltung. Das Betreten des Gebäudes war von 1979 bis 1989 den Bürgern des Ortes nicht gestattet, die Schlüsselgewalt hatte die Bürgermeisterin. Die politische Wende im Osten Deutschlands schaffte völlig andere Bedingungen, welche von uns auch genutzt wurden. 
Die Grenzöffnung zwischen Wahlhausen und Bad Sooden-Allendorf am 18. November 1989 führte tausende Besucher, überwiegend aus den alten Bundesländern in unseren Ort und auf ihr Drängen hin auch in die Kirche. Der erste Eindruck war erschreckend, überall noch Baumaterial und viel Staub, doch bei fast 15 Jahren ohne Besen- und Aufräumungsarbeiten kein Wunder. Die an diesem Tag oft signalisierte Bereitschaft zur Hilfe bewog einen Wahlhäuser Bürger, am nächsten Tag einen einfach gezimmerten Holzkasten als Spendenbüchse aufzustellen. Innerhalb von 6 Stunden befanden sich 3.057,67 DM  und 134,73 Ostmark darin. Das war der Beginn einer Bürgerinitiative mit erst wenigen Leuten, doch seit Juni 1990 ein eingetragener Verein mit Namen: "Erhaltung und  Renovierung der Kirche" mit mittlerweile über 20 Mitgliedern. Durch ständige Führungen für Besucher, PR-Aktionen in Presse und Medien, Veranstaltungen u.a. konnte bis jetzt eine Summe von über 200.000,- € zusammengebracht werden, welche überwiegend zur Innenrenovierung verwendet wurde. 
 
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